Der ein oder andere hat die Hinweise am Anfang des Jahres sicher überlesen. Daher nochmal der Hinweis: sofern ihr schon mind. 18 Monate bei eurer jetzigen Kasse wart, könnt ihr eure Kasse wechseln. Es lohnt also, mal den Preisvergleich zu machen, da die Preise doch recht unterschiedlich sind! 

Die Zeiten, dass alle gesetzlichen Krankenkassen gleichviel Beitrag verlangen, sind vorbei. Seit Jahreswechsel gibt es teils erhebliche Beitragsunterschiede, sodass man als gesetzlich Krankenversicherter dringend mal vergleichen sollte.

Gesetzlicher Krankenkasse

Im Screenshot seht ihr die drei günstigsten (für NRW), die eine Beitragsersparnis von bis zu 214 € bringen. Dagegen sind die Negativbeispiele wie folgt, die alle einen Zusatzbeitrag zu den normalen Beiträgen vereinnahmen:

Krankenkasse Zusatzbeitrag

Insofern kommt man in dem Beispiel zwischen „BKK vor Ort“ und „hkk“ auf eine Beitragsdifferenz von 466 € – eine ordentliche Ersparnis.

Aber fangen wir erstmal mit ein paar theoretischen Grundlagen an, bevor ihr den Rechner anschmeißt.

Der neue Beitrag

Zunächst sollten wir aber mal schauen, was eigentlich Ursache für die großen Preisunterschiede ist. Zum Jahreswechsel wurde der Beitrag einheitlich um 0,9 Prozentpunkte von 15,5 % auf 14,9 % gesenkt – klingt ja erstmal positiv. Neu ist allerdings, dass die Krassen einen sog. „Zusatzbeitrag“ erheben können. Der bisherige Arbeitnehmeranteil lag bei 0,9 %, sodass euer Beitrag zunächst gleich bleibt, falls die Kasse genau 0,9 % als Zusatzbeitrag verlangt. Alle Kassen, die gar keinen Zusatzbeitrag erheben, sorgen somit dafür, dass ihr monatlich spart. Das sind die in unserem Vergleich vorne gelisteten Kassen.

Beispielrechnung

Da der Beitrag prozentual von eurem Einkommen erhoben wird, sind die Mehrkosten bzw. möglichen Ersparnisse natürlich auch von der Höhe abhängig.

Beispiel: man verdient 1.000 € monatlich, dann wäre bei einem Zusatzbeitrag von 0,7 % die Jahresbelastung bei 84 €.

Leistungsvergleich machen!

Ich empfehle jetzt allerdings, nicht vorschnell zu wechseln, indem ihr nur auf den Beitrag achtet. Ihr solltet euch vorher mal schlau machen, welche Kasse gut zu euch passt, da auch die Leistungen grundsätzlich geregelt sind, aber es auch freiwillige Zusatzleistungen gibt. Gute Anhaltspunkte liefert hier zum Beispiel Stiftung Warentest – schaut mal unter diesem Link (der Test kostet 3 €). Ihr könnt dort auch einen Leistungsfinder nutzen, um eure persönlichen Bedürfnisse abzustecken.

Beispiele: besondere Leistungen rund um die Impfung, Schwangerschaft, besondere Heil­methoden oder Zahn­vorsorge.

Recht teure Sachen (aber auch eher speziell) sind zum Beispiel Kinder­wunschbe­hand­lung (künst­liche Befruchtung) oder Osteo­pathie.

Je nach Zielgruppe hat man andere Präferenzen, z.B. Familien mit Kindern (Kindervorsorgen, Haushaltshilfe bei schwerer Erkrankung, alternative Arzneimittel) oder „wenig Zeit und Geld“ (Reiseimpfungen, Zuschuss zu Gesundheitskurse, Geldbonus für gesundheitsbewusstes Verhalten).

Basisleistungen zu 95 % identisch

Wer nicht so anspruchsvoll ist oder z.B. sowieso eine gute Krankenzusatzversicherung sein eigen nennt, muss keine Panik bekommen. Laut Stiftung Warentest sind rd. 95 % aller Leistungen bei allen Kassen identisch.

Bonussysteme

Einige Kassen bieten zudem ein Bonussystem. Beispiel ist die Techniker Krankenkasse, die bei mir in der Familie einige Leute haben: man kann Punkte sammeln und so am Ende eine Prämie bekommen. So kann man im besten fall 90 € Barprämie oder 250 € beim Kauf einer Apple Watch (oder vergleichbares) bekommen – das kann sich natürlich auch summieren, zumal die Techniker, um beim Beispiel zu bleiben, auch sonst gute Leistungen bietet und noch im günstigen oberen Bereich liegt.

Recht zum Wechsel

Hier die Möglichkeiten zum Wechsel / zur Kündigung:

  • eure Kasse verlangt erstmals einen Zusatzbeitrag oder erhöht ihn – Kündigungsfrist 2 Monate zum Monatsende. Beispiel: Kündigung im Januar, dann neue Kasse ab 01. April
  • unabhängig davon: wenn ihr mind. 18 Monate lang Mitglied einer Kasse wart, könnt ihr mit der gleichen Frist kündigen, auch ohne Änderung der Beiträge.

Folgen eines Wechsels?

Ihr müsst keine Angst vor einem Wechsel haben – anders als bei privaten Krankenversicherungen kann euch eine gesetzliche Kasse nicht ablehnen. Auch eine laufende Behandlung ist kein Hindernis.

Alle Angaben natürlich ohne Gewähr, aber nach bestem Wissen und Gewissen.

 

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