Der neue LED-TV, den ihr euch ausgesucht habt, hat plötzlich nur noch „G“ auf dem Energielabel stehen? Lasst euch nicht verwirren, denn hier wurde Anfang März eine neue Klassifizierung eingeführt.

© BMWi

Wie bisher soll euch das Energielabel helfen, beim Kauf energieeffiziente Geräte zu bevorzugen – egal ob Waschmaschine oder Monitor. So tut ihr nicht nur etwas Gutes für die Umwelt, sondern spart auch jedes Jahr bares Geld.

Umstellungstermine

Zu Anfang März wurde in folgenden Produktgruppen umgestellt:

  • Kühl- und Gefriergeräte inkl. Weinlagerschränke
  • Geschirrspüler
  • Waschmaschinen inkl. Waschtrockner
  • Elektronische Displays inkl. Fernsehgeräte

Ab September 2021 werden dann noch Lichtquellen (LED-Leuchtmittel etc.) auf die neue Einteilung umgestellt.

Für alle anderen Elektrogeräte wie Wäschetrockner, Staubsauger, Backöfen ist eine Umstellung voraussichtlich erst ab 2024 geplant. Die Labels für Heizungen sollen erst ab 2026 geändert werden. Spätestens 2030 soll das alte Label komplett entfallen.

Was wird geändert?

Die immer energieeffizienteren Geräte rutschten zunehmend in die oberen Klassen A+, A++ und A+++ – das wurde sehr unübersichtlich. Um hier wieder mehr Differenzierung und eine einfachere Schreibweise zu ermöglichen, verschwinden die „Plus-Klassen“ aus dem EU-Energielabel und die Buchstaben A bis G decken wieder alle zulässigen Energieeffizienzklassen ab.

Ein Produkt der Energieeffizienzklasse A+++ rutscht also zukünftig deutlich nach unten und landet vielleicht in Klasse C oder D – das ändert natürlich nichts am tatsächlichen Verbrauch des Gerätes. Geräte in den oberen Klassen A und B sind aktuell nur wenige (bzw. gar keine) verfügbar, hier ist also wieder Spielraum nach oben.

Ziel ist es, dass A erstmal leer bleibt, damit die Hersteller einen Anreiz haben, effizienter zu werden. Falls ihr also aktuell Geräte mit „A“ findet, ist es vermutlich noch nach alter Messung. Bei Idealo erkennt man es z.B. auch, wenn man genau hinsieht: das Label mit dem „G→A“ ist das neue, dort wo nur ein Buchstabe steht, ist es noch das alte:

Keine einfache Umrechnung!

Die Mess- und Berechnungsverfahren haben sich geändert und sollen nun eher am praktischen Nutzen der Geräte angepasst sein – deswegen ist eine einfache Umrechnung von altem und neuen Label auch nicht möglich.

Neu: Barcode mit weiteren Informationen

Neu ist auch der Barcode auf dem Label, der euch zu einer neuen, europäischen Datenbank (EPREL) führt. Dort gibt es zusätzliche Produktinformationen (kostenfrei) für euch.

Das Energielabel erklärt (Beispiel: TVs/Bildschirme)

Schauen wir uns das Energielabel mal etwas genauer an.

© BMWi

Diese Infos sind alle auf dem Label vorhanden:

  • QR-Code, der mit den im öffentlichen Teil der EU-Produktdatenbank enthaltenen Informationen über das betreffende Modell verknüpft ist.
  • die Effizienzklasse des Geräts.
  • Energieverbrauch in kWh je 1.000 Stunden Nutzung.
  • separate Angabe des Energieverbrauchs:
    • Standard Dynamic Range (SDR)
    • High Dynamic Range (HDR)
  • Bildschirmdiagonale in cm und Zoll sowie die waagerechte und senkrechte Auflösung in Pixel

Die Infos zu den Pixeln etc. sind ja gar nicht mal so verkehrt, direkt erkennbar zu haben.

Der direkt erkennbare Energieverbrauch erschreckt natürlich erstmal – bezieht sich aber auf 1.000 Stunden Nutzung. Wenn man mal bei einem Fernseher von 2 Stunden pro Tag ausgeht, wären das ja 500 Tage, also weit mehr als 1 Jahr.

Konkrete Beispiel-Label im Vergleich

Im Beispiel-Label ist der Verbrauch natürlich extrem gering.

Schauen wir uns mal ein konkretes Produkt an, in dem Fall ein 55″ Sony-Fernseher, den wir im Blog hatten, der Sony KD-55XH9505 UHD Smart TV. Dieser hat nach neuer Einstufung das Label „G“, vorher war es die Stufe „B“. Dort sieht das Label dann so aus:

Hier sind es dann 166kWh pro 1.000 Stunden. Wenn man mal von 30 Cent pro kWh Strom ausgeht, sind das also im Unterhalt dann 49,80€, da habt ihr dann 1.000 Stunden Fernsehen geschaut. Das „G“ klingt hier also wilder als gedacht.

Schauen wir uns mal an, wie die Verteilung bei Idealo ist, dort könnt ihr ja u.a. nach Größe und Effizienz filtern – und die Einstufung ist sehr deutlich:

EU-Energielabel – Verteilung 4K Fernseher 55″ (Stand: 14.04.2021, Screenshot: Idealo)

Große Unterschiede möglich

Beispiel „F“: Trotzdem kann zwischen „G“ und „F“ dann schon ein großer Unterschied sein. Im Vergleich hat z.B. der LG UN71006LB das Label „F“ und verbraucht nur 74kWh/1000h (ca. 22,20€).

Beispiel „E“: Lustigerweise sind in „E“ nur Geräte vom chinesischen Hersteller TCL. Picken wir uns mal ein Gerät raus: TCL P61 55P616X1. Dieser verbraucht laut Label nur 59kWh/1000h (ca. 17,70€). Man merkt, dass hier zwischen F und E gar keine so gravierenden Unterschiede mehr sind bei dem Beispiel. Man muss also schon konkret schauen, um seine Kaufentscheidung zu treffen.

Ich hoffe, die Informationen helfen euch ein wenig weiter bei künftigen Kaufentscheidungen.

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